HSG Weschnitztal kassiert in Hardheim in letzter Sekunde noch den 32:32-Ausgleich
Vier Tore in den letzten 60 Sekunden waren der packende Schlussakt eines rasanten Spiels: Die HSG Weschnitztal präsentierte sich im Hexenkessel beim TV Hardheim von ihrer besten Seite, kämpfte 60 Minuten lang und wurde dafür mit einem 32:32 (16:18)-Remis belohnt. Ob das am Ende ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war, darüber war sich der Sportliche Leiter der HSG, Nils Heckmann, noch lange nach der Schlusssirene nicht im Klaren. Schließlich führte sein Team vier Sekunden vor dem Ende noch mit einem Tor, gleichzeitig lag die HSG aber auch acht Minuten zuvor noch mit zwei Toren hinten. „Ich denke, wenn man den gesamten Verlauf sieht, dann geht das Remis einfach in Ordnung“, so Heckmann, der noch einmal für den aus gesundheitlichen Gründen fehlenden Trainer Marcus Gutsche das Coaching übernahm. Der letztjährige Meister Hardheim hatte ab Mitte der ersten Hälfte den Aufsteiger im Griff, weil dieser zu viele Chancen ausließ. Doch vom 10:14 (21.) ließ sich die HSG nicht entmutigen, egalisierte wieder zum 15:15, „weil wir in dieser Phase besser in die Abwehr kamen“, so Heckmann. Es gelang aber nicht, selbst in Führung zu gehen. Und dabei blieb es auch nach der Pause. Hardheim legte immer wieder knapp vor, Weschnitztal hielt den Anschluss. Als es zwölf Minuten vor dem Ende 27:24 für die Gastgeber stand, schien den Odenwälder die Partie zu entgleiten. „Aber da haben wir wieder alles in die Waagschale geworfen. Das war ein riesengroßer Kampf“, lobte Nils Heckmann die Einstellung. Beim 28:28 (53.) war alles wieder offen, beim 30:29 (58.) war die Partie zu Gunsten Weschnitztals gekippt. Nach dem 31:30 durch Gerrit Fey (59:00) egalisierte der TVH zum 31:31 (59:37) und nach dem 32:31 (59:55) durch Jan Sauer wurde es dramatisch: Hardheim nahm direkt eine Auszeit, besprach die letzten Sekunden und hatte den Erfolg: Mit einem Kempa-Trick retteten die Gastgeber das Remis. „Wir sind auf den Ballführenden gegangen und der hat den Ball noch wegbekommen“, ärgerte sich Heckmann dann doch, dass es nicht gelang, den letzten Pass zu verteidigen. HSG Weschnitztal: Schmitt, Fremr - Mitrovic (9/5), Fey (4), Clemens (1), Dietrich (5), Niklas Zehrbach, Bonelli (6), Timo Zehrbach (1), Buse (4/2), Weis, Sauer (2), Lars Heckmann. TV Sinsheim - HSG Weschnitztal II 29:22 (13:8): Bei der HSG Weschnitztal II herrscht derzeit ein deutlicher Unterschied zwischen den Auftritten in eigener Halle und in der Fremde. So zeigten die Odenwälder am Samstagabend beim Gastspiel beim TV Sinsheim wieder ihr Auswärtsgesicht und unterlagen mit 22:29 (8:13). „Das war heute einfach zu wenig“, musste auch der verletzt zum Zuschauen gezwungene Spieler David Wieder zugeben. Neben Wieder fiel auch noch kurzfristig Lucas Bürner aus, sodass HSG-Trainer Sascha Clemens gar nicht mehr allzu viele Alternativen dabei hatte. Zwar ging Weschnitztal mit 1:0 durch Tim Fath in Führung, doch danach entwickelte sich die Partie schnell gegen die Gäste. Über 2;4 (6.) geriet die HSG mit 4:8 (13.) ins Hintertreffen. „Wir waren im Angriff viel zu unkonzentriert und unsere Fehler wurden von Sinsheim eiskalt bestraft“, haderte Wieder. Da auch die Deckung über weite Strecken zu passiv agierte, lief die Clemens-Sieben immer einem Rückstand hinterher. Das in Sinsheim durchaus mehr möglich gewesen wäre, das zeigten immer wieder Phasen, in denen die HSG den Ball laufen ließ, auf Lücke zog und dadurch Chancen kreierte. Dadurch gelang es einige Male, etwas zu verkürzen, aber unterm Strich waren diese guten Abschnitte zu selten, um tatsächlich Auswärtspunkte holen zu können. Letztmals keimte beim 16:20 (43.) etwas Hoffnung auf, die Sinsheim aber mit einem Zwischenspurt zum 24:17 (50.) zunichte machte. HSG Weschnitztal II: Baumhauer, Schneider - Beschorner (1), Fath (5), Albrecht (5/2), Schmitt (1), Kadel, Postel (1), Brehm (1), Hohl (1), Ripper (5), Arnold (2), Wiegand.